Das Hirschessen ist das zweitälteste Event im Jahreskalender des TTOC. Älter ist nur das Gänseessen der NordlichTTer. Das erste Gänseessen fand am 05.12.1999 in Hannover statt. Das erste Hirschessen Ende Januar 2000. Bis heute stehen beide Events seither jedes Jahr zu diesen Zeiten im Kalender.
Wie kam es dazu?
Lesen wir mal im Bericht von Tom Barndt:
Nachdem das Thema Gänseessen in der Newsgroup des TT Owners Club ausführlich besprochen wurde, ließ sich Werner Kordel am 22.11.1999 zu folgender Äußerung hinreißen:
„Hallo,
sagt mal ernährt ihr euch nur von Gänsen? 😉
Wenn ihr mal ne Abwechslung haben wollt, gebe ich mal ein Hirschessen damit mal was kerniges zwischen die Kaureihen kommt ;-)))))))
BTW dies ist kein Joke
MFG Werner“
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:
„Nun warten wir aber gespannt auf einen Termin. Seit meine jagdbegeisterten Eltern ausgewandert sind, habe ich keinen ordentlichen Hirschbraten mehr gegessen. Laß Dir nicht zu lange Zeit. 😉
J.P.“
Der Termin wurde dann auf den 22.01.2000 festgelegt und Werner hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um eine Veranstaltung zu organisieren, die die meisten der ca. 100 Teilnehmer wohl so bald nicht vergessen werden.
Wow, 100 Teilnehmende? Das Hirschessen war damals das erste Großevent. Aber seither hat sich vieles verändert.
Damit wir die weitere Existenz dieses Traditionsevents sicherstellen können, wären Dir dankbar, wenn Du in diesem Thread kurz mitteilen würdest, ob Du 2026 vom 23. bis 25. Januar Lust hättest, dabei zu sein.
Denn dieses Jahr (vom 24.01. bis 26.01.) waren wir nicht ganz so viele Teilnehmende. Nur 7 Personen fanden sich am Freitag in der Köhlerhütte ein. Riesig gefreut haben wir uns, dass es Ben nach seinem medizinischen Notfall beim Sommerevent des vergangenen Jahres wieder deutlich besser geht und er und Anne am Samstag zu der kleinen Truppe dazugestoßen sind.
Das Hotel in Waschleithe, einem Ortsteil von Grünhain-Beierfeld, ist nun bereits seit einigen Jahren unser Hirschessen-Treffpunkt. Der urige Charme der Köhlerstube, die liebevoll eingerichteten Zimmer, die freundliche – fast familiäre – Betreuung durch die Crew der Köhlerhütte und natürlich die leckere Küche haben dazu geführt, dass auf vielfachen Wunsch die Köhlerhütte zu unserem Stammhotel wurde.
Nach einem gemütlichen Abend in der Köhlerstube brachen wir am Samstag um 11:00 Uhr nach Crottendorf auf. Dort befindet sich das Räucherkerzenland.
Das Erzgebirge ist für seine Schnitzereien und Weihnachtskunst berühmt. Vielleicht nicht ganz so bekannt aber mindestens genauso traditionell ist aber auch die Herstellung sogenannter Räucherkerzen. Sie verbreiten vor allem zur Weihnachtszeit mit ihrem Duft eine schöne Atmosphäre.
Wir hatten im Weihnachtskerzenland die Gelegenheit selbst Räucherkerzen in „Schwarzarbeit“ herzustellen, ähnlich wie das vor rund 100 Jahren gemacht wurde.
So wie es bei einem starken Regen irgendwann egal ist, ob man noch nasser wird, so war es auch beim Kneten des Holzkohleteigs, aus dem die Duftkerzen geformt werden, schnell egal, dass die Hände noch ein bisschen schwärzer wurden.
Der Kohlenteig wird gut durchgeknetet und zu einer Kugel geformt. Diese wird geviertelt. Jedes Viertel wird zu kleinen Stückchen zerrupft und dann mit den gewünschten Duftstoffen angereichert. Zur Auswahl standen z.B. Nadelextrakt, Sandelholz, Myrre, Weihrauch, Benzoe, Zimt, Mastix, Vanille etc..
Diese Duftstoffe müssen dann wiederum in den Teig eingeknetet werden. Ist man damit fertig hat man vier kleine Kugeln und richtig schmutzige Hände.
Jede Kugel wird nun platt gedrückt, zu einem Rechteck geformt und in zwei längliche Streifen geteilt. Daraus schneidet man Dreiecke, die man dann vorsichtig zu kleinen Kegeln rollt. Voila fertig sind die Duftkerzen.
Von Crottendorf machten wir uns auf den Weg zum König-Albert-Turm, der auf dem 728 Meter hohen Spiegelwald gelegen ist.
Das Wetter hatte sich gebessert und so konnten wir von dem Aussichtsturm die wunderbare Aussicht über das gesamte Erzgebirge genießen. Genauso wie die leckeren Kuchen, den wir uns nach dem Abstieg in der am gleichen Ort befindlichen Spiegelwaldbaude haben schmecken lassen.
Anschließend wollten einige noch ein paar erzgebirgische Spezialitäten einkaufen, andere nutzen die hoteleigene Sauna wieder andere trafen sich zu Benzingesprächen in der Köhlerstube.
Um 18 Uhr erwartete uns „Köhler Heiko“ im Sonntagsstad zum Punsch auf der Terrasse und klärte uns über die Historie der Köhlerhütte auf. Obwohl den meisten diese Geschichte von den früheren Besuchen bereits bekannt war, ist die Stimmung beim Glühwein an der Feuertonne doch immer wieder schön.
Dann ging es endlich zum Abendessen. Und die Küche hat sich wieder so richtig Mühe gegeben. Nach einem tollen Vorspeisenbrett mit diversen Wildspezialitäten konnte jeder nach seinem Gusto aus einer „Hirschkarte“ sein favorisiertes Gericht wählen.
Neben Hirschbraten gab es Hirschgulasch, Rehbraten und andere Leckereien. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Nach dem Dessert freuten sich die meisten auf einen Digestif. Das Essen war nicht nur lecker. Jeder war auch mehr als satt geworden.
Und so ging nach intensiven Gesprächen und dem einen oder anderen Schluck das (eigentlich) 25. Hirschessen zu Ende.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen verabschiedete man sich mit „Es war wieder sehr schön. Bis zum nächsten Mal.“ und machte sich auf den Weg nach Hause.
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